Roboter mit Gefühlen?
Der Fortschritt scheint riesig. Schon mehr als hundert Emotionen lernen Roboter inzwischen, lesen wir. Das ist einfach falsch. Roboter lernen keine Gefühle, sie lernen, wie man Gefühle ausdrückt. Systeme zur Emotionserkennung sind keine fühlenden Systeme. Roboter sind auch keine Personen und haben genau aus diesem Grunde keine rechtliche Verantwortung für ihre Handlungen. …mehr lesen
Dr. Robot – ersetzt Technik die Ärzte?
Kein Tag, an dem nicht zu lesen ist, dass irgendeine neue Software “besser” war als Fachärzte. Symptom Checkers und automatisierte Bilderkennungsverfahren können tatsächlich schneller und in Bezug auf statistische Gegebenheiten “besser” als Ärzte aus vielen Mosaiksteinchen ein Bild erstellen. Hilfreich? Auf jeden Fall. Für wen aber: nicht direkt für die Patienten, sondern für die Ärzte, die dann erst darüber reflektieren und mit den Patienten eine Entscheidung treffen müssen.
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Verbessern oder steuern? Enhancement durch Technik
Ein “Cyborg” ist ein mit Maschinen gekoppelter Mensch, der erweiterte (bis zu “übernatürliche”) Fähigkeiten besitzt, bekannt geworden durch Science Fiction. Die vielen Herzschrittmacherträger sind eigentlich schon Cyborgs, die Smartphone- und Datenbrillen – Benutzer allerdings nicht, da diese Geräte nicht in den Körper integriert sind.
Der Cyborg ist Mensch geblieben. Wie lange aber ist er Mensch? Die Grenze zum Roboter wäre da, wo der Technikteil überwiegt.
Selbstverständlich finden wir es gut, dass wir technisch z.B. optische Signale in akustische umsetzen und einem Patienten, der nur schwarz und weiß wahrnimmt, auf diese Weise Farbsehen ermöglichen können. Lässt man aber die medizinischen Themen weg, also die Fälle, wo es um Hilfe bei Defiziten geht, sind wir wieder beim Enhancement. Wäre es nicht schön, wenn wir unsere normalerweise beschränkten Fähigkeiten erweitern könnten? Können wir das und was “bezahlen” wir dafür? Um beim relativ einfachen Beispiel der Sinne zu bleiben: Sind wir noch “Mensch”, wenn wir so schnell laufen könnten wie ein Gepard, nachts so gut sehen wie eine Katze, ultraviolettes Licht wahrnehmen wie Bienen oder uns mit Ultraschall orientieren wie Fledermäuse?
Dass wir mit dem Smartphone in Sekunden mehr wissen, schneller reagieren und uns rascher wieder erinnern können, ist eigentlich schon nicht mehr “natürlich”. Trotzdem stellen wir davon nichts in Frage. Warum? Das Smartphone ist ja nur ein Mittel, nichts Anderes als das Buch, in dem ich früher nachschlug – oder? Jedenfalls befindet es sich außerhalb meines Körpers. Ich fühle mich sicher: hier ist mein Körper, da die Maschine. …mehr lesen
Roboter in der Pflege?
Science Fiction -Literatur und -Filme beschäftigen sich schon lange mit Robotern, die Menschen gefährlich werden oder am Ende die Weltherrschaft übernehmen könnten. Viel näher sollte uns die Frage sein, ob wir vermehrt Roboter in der Pflege einsetzen wollen, wie es z. B. in Japan seit Jahrzehnten schon die Regel ist.
Nebenbei gesagt: Kunstwesen sind nichts Neues. Schon die antike Pandora, die dann alle Leiden in die Welt brachte, war ein solches, und in der Mythologie Kretas gibt es den bronzenen TALOS, einen Roboter, der das Land und die Gesetze beschützte.
Ute Altanis-Protzer
Dr. med., M.A.
Ärztin, Medizinethikerin, Literaturwissenschaftlerin und Autorin